Modernisierung Medizinische Universität Innsbruck

Die Medizinische Universität Innsbruck ist unter anderem in einem Bestandsgebäude aus den 1970er Jahren untergebracht. Das städtebaulich exponierte Hochhaus liegt unmittelbar am westlichen Friedhof und genießt insbesondere nach Westen freie Ausblicke in das Inntal. Gegenstand des Wettbewerbs war die Umwidmung des Bestandsgebäudes in ein Lehr- und Lerngebäude unter Erneuerung der Fassade, Umstrukturierung der Inneren Nutzungen und Neuerrichtung von Hörsälen und Seminarräumen im Bereich des Innenhofs. Der städtebauliche Kontext verlangt nach einem sensiblen und bewussten Umgang mit der Gebäudehülle, das vorgegebene Budget nach einer ökonomischen Lösung unter Vermeidung schwerwiegender Eingriffe in die Tragstruktur des Bauwerks.     

Das Bestandsgebäude ist ein zeittypisches Beispiel für den Hochschulbau der 1970er Jahre. Bautechnische Probleme und eine nachlässige Instandhaltung kennzeichnen seinen heutigen Zustand. Eine herausragende Qualität des Bestandes ist hingegen dessen Stahlbetonskelettkonstruktion, die eine Anpassung sowohl im Bereich der Gebäudehülle als auch im Inneren des Hauses begünstigt. Eine neue, vor die Konstruktion gehängte Metallfassade mit vorgefertigten Brüstungen in Trockenleichtbauweise ersetzt die maroden Betonfertigteile des Bestandsgebäudes. Das Bild einer "glatten Haut" wird vermieden: Stattdessen versteht sich die neue Fassade mit ihren Vor- und Rücksprüngen als eine Interpretation der Plastizität der Bestandsfassade.

Der Ausdruck der neuen Fassade korrespondiert mit dem sachlichen und systematischen Charakter der Gebäudestruktur. Die alten Hörsäle werden entkernt, das neue teilbare Audimax soll unterirdisch, innerhalb der bestehenden Außenwände realisiert werden. Die Bibliotheken finden ihren Platz im 1. OG und treten an der Fassade ähnlich einer Belétage in Erscheinung. Die Dachflächen der unterirdischen Hörsäle im Innenhof sind als begrünte Terrassen für den Pausenaufenthalt bei im Freien schönem Wetter konzipiert.  


2014 

Wettbewerb, nicht realisiert
in Zusammenarbeit mit Ingenieurbüro Hausladen (TGA Planung), Kersken und Kirchner (Brandschutzplanung)

Auslober: Bundesimmobiliengesellschaft mbH (BIG), Österreich
Leistungen: Wettbewerbsprojekt

Projektteam: Stefan Aschbichler, Rolf Berninger, Dorian Cani, Stephanie Dykiert, Alexander Fthenakis, Maximilian Kimmel, Enrique Moreno, Lovro Prpic
Kategorien: Bauen im Bestand, kontextuelles Bauen, Nachrkiegsarchitektur, Umbau, Hochschulbauten, Universität, Innenausbau, Sanierung, Fassadenplanung, Fassadensanierung, Brandschutzsanierung, Anbau